Frankreich
- Matthias Blümel
- 20. Aug. 2022
- 20 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Okt. 2022
Hallo alle miteinander 🙂!
Es ist mal wieder soweit. Wir sind auf Entdeckungstour, und dieses Mal in Frankreich. Ich hatte Thomas vor zwei Jahren einen Gutschein für zwei Übernachtungen in einem Baumhaus in Frankreich geschenkt. Durch die andauernde Pandemie war es nicht möglich oder gewiss, dass wir die Reise antreten können.
Am Anfang diesen Jahres beschlossen wir die Reise zu wagen. Unsere Überlegung war die Reise auf maximal eine Woche zu verlängern. Aber eine Woche Baumhaus? Mir wäre dies zu lang. Also suchten wir nach Alternativen. Wir dachten eine Städtereise und anschließenden Aufenthalt im Baumhaus wäre optimal. Die erste Wahl war Paris. Doch Paris war mir persönlich nichts, aufgrund der vielen Terroranschläge in der Vergangenheit. So viel unsere Entscheidung auf Strasbourg.
Tag eins

Unsere Reise startet, wie erwartet, in Hamburg. Wir haben uns entschieden diese mit der Bahn zu machen. Ob das eine gute Entscheidung war wird sich noch herausstellen. Unser Zug sollte 10:01h am Hauptbahnhof mit uns starten. Doch da die Bahn empfahl Alternativen des Einsteigens zu wählen, da die Auslastung sehr hoch sein sollte, wählten wir Altona. Der Zug wurde dort eingesetzt und war dementsprechend leer.
Die Fahrt war ziemlich unspektakulär. Bis kurz vor Frankfurt/M schien auch alles gut zu verlaufen. Wir hatten ein paar Minuten Verspätung. Doch nicht der Rede wert. Je näher wir Baden-Baden kamen wurde die Verspätung immer größer. Wir hatten neun Minuten Zeit zum Umsteigen. Wir waren aber schon 17 Minuten zu spät.

Zum Glück wartete der TGV. Im TGV hatten wir Plätze reserviert. Auf diesen saßen zwei ältere Damen. Da wir nur knapp 20 Minuten fahren mussten, überließen wir denen die Plätze.
Endlich kamen wir in Strasbourg an. Nach kurzem Check der Lage liefen wir zum Ausgang. Wir mussten dringend eine rauchen. Ich suchte über Google eine Verbindung mit den ÖPNV‘s. Wir fuhren mit der Tram, Linie D, in die Altstadt. Von der Haltestelle waren es nur wenige Meter zum Hotel. Auf dem Weg dorthin waren wir schon sehr beeindruckt von der Architektur der Häuser: eine kurze Wanderung durch mehrere Epochen.

Das Hotel in dem wir wohnen hat eine sehr interessante und sehr lange Geschichte.
Das Hôtel des Arts befindet sich im Herzen von Strasbourg. Im 18. Jahrhundert war das Gebäude ein bürgerliches Haus mit vier Etagen.
Im Jahr 1762 wurde dieses Gebäude erbaut und war ein Wohnhaus.
Heute ist dieses Haus ein Hotel. Die Fassade des Gebäudes wurde während der letzten Renovierung (2019) originalgetreu erhalten.
Dies erklärt, warum es in diesem Hotel keinen Aufzug gibt. In den Zimmern sind handgemalte Fresken, die sich auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt beziehen.
Unser Zimmer liegt im Obersten Stockwerk. Die Waschmöglichkeit (Waschbecken) befindet sich neben dem Bett. Es ist eine Herberge zum Schlafen.
Ausgepackt und kurz regeneriert gingen wir auf Erkundungstour. Wir sind durch die Innenstadt, zum Dom und am Kanal längst gelaufen.


Da unser Hotel mitten im Zentrum ist, hatten wir eine sehr große Auswahl an Restaurants. Bei der ersten Runde durch die City suchten wir vergebens und wählten das Restaurant im selben Gebäude unseres Hotels. Wir aßen beide Entenbrust mit Pommes. Dazu gab es einen halben Liter Riesling.

Nach unserer Mahlzeit gingen wir nochmal durch die Stadt und entdeckten die Rue Grand. In dieser Straße reihten sich Restaurant an Restaurant. Komisch, dass wir die nicht beim ersten Mal entdeckt hatten.
Thomas und ich wollten noch Petit France sehen und suchten den Stadtteil auf. Geflasht von den Menschenmassen konnten wir die Schönheit nicht genießen.




Kaputt von der Fahrt und den Eindrücken zog es uns zurück ins Hotel. Schnell geduscht und bettfein gemacht prüften wir das Fernsehprogramm. Ich kann Euch sagen, dass es sehr anstrengend ist französisches Fernsehen zu gucken, wenn man wenig französisch versteht. Wir entschieden uns dann doch für das Tablet und „Big Bang Theory“. Die Nacht war heiß und laut. Hier am Kanal findet ein Festival mit DJ statt. Erst hatten wir das Fenster zu und Klimaanlage an. Doch diese war uns zu kalt. Also machten wir das Fenster wieder auf, und das war uns zu laut.
Tag zwei
Die Nacht war unruhig, wie schon vorher geschrieben. Voller Erwartung eilten wir zum Frühstück und wurden leider enttäuscht. Aufgrund meiner Einschränkung konnte ich leider nur Joghurt essen. Er schmeckte wie ein Fruchtzwerg. Nur in groß. Es gab Äpfel, doch die waren schmierig und schrumpelig. Thomas aß Gugelhupf und eine sehr weiche Kiwi. Kaffee gab es üblicherweise aus dem Automaten. Mein Cappuccino war mit Schoko und schmeckte wie ein Kakao. Ich trank gleich zwei.
Leicht gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, wo wir uns bereits befanden. Wir wollten uns nochmal Petit France anschauen. Wir fanden nicht mehr wirklich den Weg vom Vorabend, aber den Stadtteil schon. In der Rue Grand fanden wir ein kleines Café. Ein Bio-Café! Die Tische und Stühle sind so eng gestellt, ich musste den Tisch so dicht an mich heranziehen, damit Thomas überhaupt auf seinem Stuhl sitzen konnte. Bauchladen bekam eine neue Bedeutung. Nachdem die Bedienung uns den falschen Kaffee brachte konnten wir den richtigen genießen. Danach machten wir uns auf den Weg und gingen am Kanal Richtung Neustadt.

Falsch! Wir sind nach unserem reichhaltigen Frühstück am Kanal, also der Fluss heißt Ill, längst in Richtung Neustadt. Auf dem Weg passierten wir einige Kirchen, wie zum Beispiel die Paulskirche:
An der Spitze der Insel St. Helena gelegen, bildet die evangelische Paulskirche mit der Ill und ihren Ufern
ein bemerkenswertes Landschaftsensemble. Die zwischen 1892 und 1897 nach Plänen des Architekten Louis Müller errichtete Garnisonskirche bietet Platz für mehr als 2000 Gläubige. Die neugotische Kirche besteht aus zwei 76 Meter hohen Turmspitzen, einer großen Fensterrose mit einem
Durchmesser von 8 Metern und einer prächtigen Walckerorgel. Einige ihrer
ursprünglichen Glasfenster, die Allegorien des Reiches und die Wappen seiner Regionen darstellen, sind erhalten geblieben. Sie ist heute eine evangelisch-reformierte
Kirche.

Immer wieder beeindruckt von der Architektur wanderten wir wieder in Richtung City und kamen an der Saint-Pierre-le-Jeune-Kirche vorbei:
Dieses massive rosa Sandsteinmonument, entworfen von den Architekten August Hartel und Skjold Neckelmann, wurde zwischen 1888 und
1893 errichtet. Hier befindet sich die katholische Pfarrei Saint-Pierre-le-Jeune (Jung St. Peter), die seit 1682 mit einer protestantischen Pfarrei unter einem Dach
lebte. Diese Kirche im neoromanischen Stil mit neobyzantinischem Einfluss
verfügt über zwei rechteckige Glockentürme und schreibt sich ganz in die Tradition der rheinischen Kirchen ein. Die große, etwa 50 Meter hohe Kuppel Aerinnert jedoch eher an lateinische Kirchen.

Danach gingen wir in die City. Und jetzt kommt das Bio-Café. Wir schlenderten noch eine Weile umher und gingen wieder ins Hotel. Dort ruhten wir uns ein wenig aus und waren albern. Ich hatte mir eine neue Brille gekauft und im Etui waren noch die Originalgläser.

Nach unseren Albernheiten und der Ruhe gingen wir wieder an die Ill, denn wir hatten Tickets für eine Bootsfahrt. Man konnte beim Buchen wählen, ob man klimatisiert oder offen fahren möchte. Wir wählten offen. Unser Stern strahlte in seiner vollen Pracht auf uns herunter. Es war sehr heiß. Beim Einsteigen bekamen wir Kopfhörer. Am Platz konnten wir diese einstecken und hatten nette Unterhaltung auf Deutsch. Wir fuhren auf der Ill rauf und runter. Wir passierten zwei Schleusen, durch die wir mussten. Sehr interessante Erfahrung! Eigentlich sahen wir auf der Fahrt nichts Unbekanntes, da wir vorher schon alles zu Fuß abgelaufen sind. Doch ist die Geschichte der Stadt eine sehr interessante und eine sehr lange. Auch in der Geschichte von Strasbourg spielen die Deutschen und die Nazis eine große Rolle. Diese schreibe ich Euch nicht. Das würde den Rahmen sprengen.







Am Vortag hatten wir Schilder zur Thomas-Kirche und zum Thomas-Platz entdeckt. Eigentlich alles mit "Thomas".

Interessiert schauten wir uns auch diese Kirche an: Die Thomaskirche wurde zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert erbaut. Diese
rosa Sandsteinkirche ist ein schönes Beispiel für eine Hallenkirche mit fünf Schiffen nach demselben Grundriss. Die Thomaskirche wird als das „lutherische Münster" bezeichnet. Seit 1524 wird dort der protestantische Gottesdienst
gefeiert. Der Reformator und Humanist Martin Bucer wurde hier 1531 Pastor. In der Kirche befinden sich viele Grabdenkmäler, darunter das von Jean-Baptiste Pigalle erbaute Mausoleum des Marschalls von Sachsen und eine Silbermann-Orgel, auf der Mozart bei seinem Besuch in Straßburg im Oktober 1778 spielte.




Danach setzten wir uns an der Kirche in ein augenscheinlich nettes Lokal. Ich trank Wein und Cola und Thomas Brause. Die Gläser wirkten wie nur ausgewischt. Meine Cola schmeckte nach Petersilie. Die Getränke liefen schnell durch und ich musste auf das WC. Ich habe noch nie so schmutzige Toiletten gesehen (in einem Lokal). Wir waren froh dort nichts gegessen zu haben. Nach unserer Schlenderei durch die City und dem schmutzigen Klo bekamen wir doch Hunger. Wir wählten ein Restaurant bei unserem Hotel. Ich bestellte mir wieder Ente, nur diesmal mit Kartoffelpüree und Thomas geschmortes Rindfleisch mit zerlassenen Kartoffeln. Was übrigens nur Bratkartoffeln waren. Satt und rund ruhten wir nochmal in unserem Hotel und ich verfasste die ersten Zeilen dieses Blogs. Nach der Ruhe und den vielen Worten schauten wir uns die Lichtshow am Münster an. Wir waren endlos begeistert.

Ach, übrigens heißt die Straße nicht „Rue Grand", sondern „Grand' Rue".
Tag drei
Die Nacht war wieder sehr unruhig. Übrigens gibt es dort keineVeranstaltung mit einem DJ. Am Ufer der Ill gibt es Licht- und Toninstallationen. Einen Lichtirrgarten, durch den wir in 20 Sekunden durch waren. Die Toninstallationen sind große Holzplatten, die aufrecht stehen und in denen blasenartige Gebilde gebrannt sind. Teilweise sind diese mit einer metallenen Farbe bepinselt. Wenn man diese berührt erzeugt dies einen oder mehrere Töne. Das sind die Geräusche, die uns Nacht für Nacht plagten. Naja nu, wir wollen nicht jammern. Wir fanden die Installationen auch sehr interessant und kamen kaum davon los.
Also, diesen Tag frühstückten wir im Restaurant neben unserem Hotel. Endlich richtiges Frühstück mit guten Kaffee und netter Bedienung. Ich bestellte mir ein Omelette jambon fromage. Was soviel heißt wie: ein Omelett mit Schinken und Käse. Dieses war sehr gut. Thomas bestellte sich klassisch ein Baguette mit Konfitüre. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Parc de l'Orangerie. Eine wunderschöne Parkanlage. Um die Orangerie sind viele Blumenbeete angelegt. Es gibt einen kleinen See, auf dem man mit einem geliehenen Boot rudern kann. Wir sind einmal durch den Park gelaufen. Wir machten eine kleine Pause im Schatten und genossen den Blick auf die schöne Parkanlage.






Übrigens liegt der Park in der Nähe des Europaparlaments. Ein sehr futuristisches Gebäude. Die Haltestelle heißt übersetzt „Menschenrechte“.


Wir fuhren erstmal wieder zurück in die City. Eigentlich wollten wir noch in den Münster. Die Franzosen nennen ihn auch „Notre Dame d‘ Strasbourg“. Die Eingangstüren waren noch verschlossen. Wir nehmen an, dass sie nur stoßweise Besucher rein gelassen haben. Da der Platz um den Dom herum mit vielen Cafés besiedelt ist, setzten wir uns in eins und bewunderten den Dom von dort aus. Nach unseren Umtrunk beschlossen wir noch ein wenig Straßenbahn zu fahren. Ich schaute nochmal bei Google nach welche Sehenswürdigkeiten wir mit der Tram noch anfahren können. Ich entdeckte den Citadellen-Park. Also machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren eine Weile durch Strasbourg und stellten fest, dass die Stadt auch außerhalb der Altstadt ihren Charme nicht verliert. Angekommen an der Station wo der Park sein soll, stiegen wir aus. Uns erwartete eine riesige Baustelle. Hier wird ein neuer Stadteil errichtet. Vergleichbar mit der Hafencity, nur kleiner. Leider fanden wir den Park nicht. Ich weiß nicht, ob er noch da ist, aber gefunden haben wir ihn nicht. Stattdessen sind wir dort einmal über die Brücke in Richtung Deutschland. Da aber auch dort nichts war, was zum Schlendern oder genießen einlud, sind wir wieder zurück zur Tram.
Da es auch schon wieder spät war (Abendbrotzeit), wählten wir wieder das Restaurant, welches wir zum Frühstück besuchten. Da es uns dort so gut gefiel! Beim Bestellen sagte uns der Kellner, dass das Restaurant nur bis 19:30h geöffnet hat und wir auch nur Flammkuchen und Kartoffelpuffer bestellen können. Wir bestellten nichts zum Essen, dafür einen halben Liter Wein. Danach zogen wir einfach weiter ins anliegende Restaurant, welches im selben Gebäude ist wie das Hotel. In dem wir schon am ersten Abend gegessen hatten. Ich bestellte mir ein Kartoffelgratin mit geräucherten Lachs und Salat dazu. Thomas bestellte sich Choucroute, was so viel heißt wie: Sauerkraut. Das Essen war wieder vorzüglich. Auch hierzu tranken wir einen halben Liter Wein. Dann schlenderten wir nochmal aus Zimmer. Nach einer Stunde Ruhe und Check unserer Smartphones schauten wir uns nochmal die Lichtshow am Dom an.
Der Dom, die Kathedrale, der Münster oder auch der Notre Dame ist ein römisch-katholisches Gotteshaus und gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Wie die Stadt Strasbourg allgemein verbindet auch das Liebfrauen-Münster deutsche und französische Kultureinflüsse. Das Münster wurde 1176 bis 1439 aus rosa Vogesensandstein an der Stelle eines abgebrannten Vorgängerbaus aus den Jahren 1015 bis 1028 errichtet, der seinerseits ein 1007 abgebranntes Gotteshaus aus karolingischer Zeit ersetzt hatte. Das neue Gebäude wurden von Nordosten nach Südwesten errichtet und entstand zunächst im romanischen Stil. Von mindestens 1647 bis 1874 war das Münster mit seinen 142 Meter hohen Nordturms das höchste Bauwerk der Menschheit und das höchste im Mittelalter vollendete Gebäude. Das Gebäude wurde in den Jahren 1870 und 1944 durch Bombardements beschädigt, der Figurenschmuck und die Innenausstattung wurden im Laufe des reformatorischen Bildersturms, der Rekatholisierung 1681 und der Französischen Revolution zum Teil erheblich in Mittleidenschaft gezogen.
Tag vier
Heute ist der Tag der Weiterreise. Es geht ins Baumhaus nach Guyonvelle. Zuerst frühstückten wir nochmal in dem Restaurant vom Vortag. Ich bestellte wieder ein Omelette jambon fromage. Thomas orderte sich einen Gugelhupf. Nach dem Frühstück, bei dem wir uns richtig viel Zeit ließen, gingen wir noch in die Geschäfte und besorgten Souvenirs. Auf dem Weg zur Tram bogen wir noch schnell in ein Kaufhaus ab und besorgten mir einen Block, Stift und Minen. Ich hatte die Befürchtung, dass wir im Wald vielleicht schlechten Empfang mit unseren Smartphones haben werden. Nach den Besorgungen huschten wir zur Tram und fuhren zum Hauptbahnhof. Wir hatten noch fast zwei Stunden Zeit. Wir saßen in der Wartehalle. Da in Frankreich es so ist, dass circa eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges erst bekannt wird auf welchen Gleis dieser fährt, konnten wir logischerweise nicht am Bahnsteig warten.
Endlich war es soweit. Der Zeitpunkt der Abfahrt nahte und wir wussten welches Gleis. Der Zug fuhr nach Basel. Wir mussten in Mulhouse umsteigen in den Zug nach Paris. Wir fuhren knapp zwei Stunden mit dieser Bahn und mussten in Culmont-Chalindray aussteigen.


Dort wartete schon das Taxi , welches wir schon vor Wochen bestellt hatten, und fuhr uns nach Guyonvelle. Während der Fahrt unterhielten sich der Taxifahrer und Thomas über Politik und Landwirtschaft. Voller Erwartungen kamen wir in Guyonvelle an. Hier wurden wir vom Besitzer des Baumhaushotels empfangen. Dieser erklärte uns noch wie was abläuft und dass das Restaurant zum Abendessen montags und dienstags geschlossen ist. Thomas und ich schauten uns, da es Montag war, mit großen Augen an, denn davon war vorher nicht die Rede. Wir wurden vorher noch per Mail gefragt, ob wir zu Abend essen wollen und wir dann angemeldet sind. Aber das erschütterte uns erstmal nicht. Der Besitzer (Jean-Marie 😉) fragte uns wie groß unser Hunger ist und er würde nachsehen was sich noch machen lässt. Er wies uns ein und sagte uns welches Baumhaus unseres ist. Unseres war das mit dem Namen „Traum“. 30 Minuten später sollten wir wieder am Restaurant sein. Wir waren überwältigt wie märchenhaft der Wald mit den vielen Baumhäusern wirkt.






Unseres war über eine Treppe und einer Leiter zu erreichen. Oben angekommen inspizierten wir das Haus. Wir hatten sogar eine Toilette, eher ein Plumsklo mit Auffangbeutel. Wir waren uns sofort einig, dass wir dieses nur benutzen, falls wir Durchfall bekommen und wir uns sicher sind es nicht mehr rechtzeitig runter schaffen. Beim Restaurant sind auch die Waschräume und Toiletten mit Spülung. Unser Baumhaus ist mit einem großen Bett, einem kleinen und einem zum Ausziehen unter dem kleinen ausgestattet. Strom gibt es auch über eine Verteilersteckdose. Übrigens hoffe ich, dass noch niemand dieses Klo benutzt hat 🤮. Wobei ich mir vorstellen kann, dass einige der Versuchung nicht widerstehen können.
Nach der Inspizierung des Hauses sind wir wieder zum Restaurant. Uns wurde ein Korb mit Getränken, Brot und einer Mahlzeit übergeben. Wir haben uns sehr über das Essen gefreut. Wir setzten uns dort auf eine Bank und picknickten. Mit einer malerischen Aussicht haben wir uns das Essen schmecken lassen. Wir bekamen Schweinemedaillons mit Sauce Hollandaise, Kartoffelgratin und einen gutschmeckenden Nachtisch. Den konnte ich leider nicht definieren, aber erneut sehr gut. Thomas hat beide gegessen.


Umliegend ist eine Wiese mit Obstbäumen. Wir mopsten uns beide einen Apfel. Thomas vernaschte seinen sofort. Ich nahm meinen mit für später.
Nach dem Schmaus sind wir wieder zurück ins Baumhaus. Wir packten erstmal unsere Rucksäcke aus und verwandelten die minimalistisch Ordnung in ein unendliches Chaos. Da die Luft noch so schön war und die Terrasse zum Verweilen einlud, setzten wir uns noch nach draußen. Dort überlegten wir wie wir am nächsten Tag an ein Abendessen kommen. Übers Internet suchten wir ein Restaurant oder ein Lebensmittelgeschäft. Ein Restaurant in der Nähe gibt es nicht. Also nicht im Umkreis von 10 km. Der nächste Lebensmittelladen ist laut Google 13,7 km entfernt. Uns blieb keine andere Wahl. Da wir sowieso wandern wollten, war der Plan auch nicht so dramatisch. Also nutzen wir die Wanderung zum Einkaufen für ein Abendessen. Übrigens ist dieses Geschäft ein ALDI 😱. Mit diesem Plan rauchten wir noch eine Zigarette und verschwanden danach nach drinnen. Wir legten uns aufs Bett und lauschten den Geräuschen. Thomas und ich hörten wie etwas auf dem Dach hin und her lief. Da mir alles noch sehr unheimlich vorkam ließ ich das Licht noch an. Thomas ist sehr schnell eingeschlafen. Ich lag noch eine Weile wach da, aber dann erwischte mich es auch. Zwischendurch machte ich das Licht noch aus. Ich schlief wieder ganz friedlich, mit Waldgeräuschen im Hintergrund, ein. Nach einer Weile wurde ich durch ein Poltern geweckt. Ich machte schnell das Licht an. Es hörte sich an als wäre mein Apfel irgendwo runter gefallen. Ich wusste nicht mehr ob er draußen lag. Ich ging aber davon aus, dass das Tier, welches wir übers Dach laufen hörten, diesen draußen vom Terrassentisch schupste. Und da ich noch hörte wie etwas an dem Apfel knabberte, es waren eindeutig Apfelessgeräusche, war ich mir ziemlich sicher, dass es draußen war. Ich machte wieder das Licht aus und versank im Schlaf.
Tag fünf
Meine Nacht war durch den Zwischenfall mit dem Apfel doch recht kurz. Da ich nicht wußte was da übers Dach lief bin ich immer wieder wach geworden. Doch dann habe ich nicht einmal mitbekommen wie Thomas aufgestanden ist. Er saß schon draußen auf der Terrasse und chillte seine Base.
Ich musste mal ganz dringend Pipi und verließ das Baumhaus. Auf dem Rückweg nahm ich unseren Frühstückskorb, der auf der Treppe bereit stand, mit hoch. Der Inhalt waren zwei Croissants, vier Brötchen, Butter, Konfitüre und zwei Joghurts. Als Getränk waren eine Kanne Kaffee und ein kleines Fläschchen frischgepresster Orangensaft enthalten. Ich verputzte die Joghurts und Thomas die Croissants und die Konfitüre.
Ich erzählte Thomas noch von meinem nächtlichen Erlebnis, das Gepoltere und die Apfelessgeräusche. Thomas war sich sehr sicher, dass er den Apfel mit in das Baumhaus genommen hat. Als Thomas bei den Sanitäranlagen war, entdeckte ich den Apfel im Haus. Er lag am Boden, ziemlich am Ende des anderen Bettes und er war angeknabbert. Also, war das Tier, das übers Dach lief auch im Haus. Mir war auch so, dass ich in der Nacht Raschelgeräusche gehört habe, die sich wie das Rascheln einer Plastiktüte anhörten. War es eine Maus? Wir dachten auch darüber nach, ob es eine Ratte gewesen sein könnte. Wir werden es hoffentlich herausfinden.
Wir machten uns startklar für unsere Wanderung. Die morgendliche Waschung führten wir auf der Terasse durch. Für unseren Weg zum nächsten Ort, der 13,7 km entfernt war, hatten wir für Thomas die Brötchen und uns beide zwei kleine Flaschen Wasser. Der Ort in den wir mussten heißt übrigens Bourbonne les Bains. Alle sieben Sachen beisammen machten wir uns langsam auf den Weg. Wir verließen Guyonvelle über einen Feldweg, vorbei an vertrockneten Sonnenblumenfeldern. Auf der Hauptstraße angekommen führte unser Weg immer geradeaus. Uns war bewußt wie lang der Weg sein wird und wir am Ende mindestens 26 km gelaufen sein werden, doch ahnten wir nicht, dass der Weg noch viel länger sein würde. Wir liefen also die Straße entlang. Wir entschieden uns auf der Gegenfahrbahnseite zu laufen. So hatten wir den Verkehr besser im Blick.


Landschaftlich ist es dort ein Traum: hügelig, viele Wiesen und viel Wald. So war der Eindruck auf dem Hinweg. Das Wetter spielte uns in die Karten. Die Sonne schien und es sollten 32°C werden. Nach vielen Feldern und Wiesen kam ein Waldabschnitt. In diesem ging es leicht bergab und die Straße wurde sehr kurvig. Hier wechselten wir die Straßenseite, da ich Angst hatte, dass die Autofahrer sich erschrecken könnten, wenn sie uns plötzlich sehen. Außerdem fuhren fette Trucks an uns vorbei und kamen uns entgegen. Diese erschreckten mich jedesmal. Es ging weiter bergab und ich dachte die ganze Zeit daran, dass wir diesen Berg auch wieder rauf müssen. Thomas meinte ich soll nicht daran denken. Doch das fiel mir nicht leicht. Wir liefen eine Weile und es ging immernoch bergab. Unterwegs überraschte uns ein sehr fauliger und abstoßender Geruch. Ich meinte noch: "Was liegt denn hier totes rum?" Ohne zu wissen, dass da wirklich was totes rumliegt. Der Geruch wurde stärker und unerträglich. Am Straßenrand lag ein totes Tier. Leider auch nicht mehr erkennbar, welches Tier.
Wir liefen weiter und kamen immer wieder an Kuh-Wiesen vorbei. Auf einer Wiese standen wohl noch sehr junge Kühe. Ich rief den Kühen "Hallo!" und "Huhu!" zu, und plötzlich kamen sie alle auf uns zugelaufen. Sehr niedlich! Wir hatten aber keine Zeit und mussten weiter.
Auf dem Weg passierten wir einen kleinen Ort namens Montcharvot.
Montcharvot ist eine französische Gemeinde mit 32 Einwohnern im Département Haute-Marne in der Region Grand Est; sie gehört zum Arrondissement Langres.
Die Straße führte weiter geradeaus. Nach cirka 11 km machten wir unsere erste Pause. Wir rauchten eine Zigarette und tranken unser Wasser. Hier mussten wir laut Google Maps rechts abbiegen.

Dieses taten wir dann auch. Dieses war eine kleine Straße die an weiteren Wiesen mit Kühen vorbei führte. Ich wunderte mich, weil wir uns irgendwie von der Richtung des Ortes, zu dem wir wollten, weiter entfernten. Ich fragte nochmal Google. Und, tada! Wir sind falsch gelaufen. Gute zwei Kilometer in die entgegengesetzte Richtung. Vier verschenkte Kilometer. Als wir rechts abgebogen sind, hätten wir gleich wieder links gemusst. Also, wieder zurück. Wir sind dann in den Weg rein, den wir gehen sollten, doch der endete nach wenigen Metern. Da beschlossen wir wieder zurück zur Straße zu gehen um von dort aus in den Ort zu kommen. Es waren noch cirka drei Kilometer. Kurz vor dem Ort kamen wir an einer Quelle vorbei, die wohl den Schafen bei den Wanderungen als Tränke dient.
Als wir endlich im Ort angekommen waren, waren wir doch überrascht, dass es dort eine Touristeninformation gibt. Es gibt hier ein großes Casino und eine schöne kleine Altstadt.

In keltischer Zeit lebten die Lingonen in der Region um die Stadt. Benannt ist der Ort nach dem keltischen Heilgott Borvo, die Kelten wussten also schon um die Heilkraft der warmen Quellen in Bourbonne. Auch die Römer erkannten die heilsame Wirkung des Wassers und bauten in der Stadt Thermen. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert bescherte das Wasser den Herren von Bourbonne ein reiches Einkommen. Die erste urkundliche Erwähnung von Ländereien und einer Kirche finden wir in einer Schenkung Kaiser Lothars I., die auf 846 datiert wird .
Am 1. Mai 1717 zerstörte ein Feuer die Stadt. 1735 wurde ein königliches Militärhospital eröffnet, 1783 ein Thermalbad. Bourbonne erlebte einen touristischen Aufschwung, der sich mit dem Aufkommen der Eisenbahn im 19. Jahrhundert noch verstärkte. Zwischen 1977 und 1979 wurde in der Stadt ein großes Thermalbad gebaut. Bei den Bauarbeiten kamen zahlreiche Spuren früherer Besiedlungen zutage, darunter Reste von Bädern und Säulenhallen, eine Wanne aus Blei, Räume mit Hypokausten und Statuen.
Bourbonne-les-Bains gehört historisch zur Bailliage de Langres innerhalb der Provinz Champagne. Der Ort gehörte von 1793 bis 1801 zum District Bourbonne. Zudem ist er seit 1793 Kantonshauptort des Kantons Bourbonne(-les-Bains).
Ich meinte zu Thomas, dass wir uns doch den Ort ein bißchen anschauen können, da wir schon mal da sind. Wir setzten uns in ein kleines Café und tranken beide erstmal ne große Flasche Wasser und einen Cappuchino. Danach suchten wir den ALDI auf. Auf dem Weg dort hin erreichten wir Kilometer 18. Wir kauften Antipasti und Erdnussflips, sowie Tomaten, Radieschen, Wasser, Wein und Würstchen. Die Würstchen haben wir gleich verputzt. Wir machten uns wieder auf den Rückweg. Wir mussten zurück mehrere Pausen machen, denn die Sonne brannte fürchterlich auf der Haut und die Füße taten sehr weh. Ich konnte die Zehen nicht mehr bewegen. Alles schmerzte. Wir mussten ja auch wieder den Berg rauf wandern. Der zog sich so in die Länge, dass man ihn beim Laufen fast nicht bemerkte. Vorbei an dem toten Tier und wieder durch den Wald. Auf dem Hinweg kam mir das Waldstück viel größer vor.
Die letzten Schritte bis zum Baumhaus waren eine Qual. Der Schotterweg am Ende brachte meine Füße fast zum platzen. Ich versuchte uns zwischendurch immer wieder zu motivieren, indem ich uns sagte wie weit es noch ist und wie lange wir noch ungefähr laufen müssen. Doch das ließ ich irgendwann sein, da dies nicht zur Motivation beitrug.
Endlich im Baumhaus angekommen, stellten wir fest, dass wir insgesamt über 32 km gelaufen sind. So fühlte ich mich auch. Thomas war da ein bißchen tapferer als ich. Er jammerte nicht. Wir setzten uns im Baumhaus auf die Terasse und verschnauften. Von den vier Liter gekauften Wasser haben wir auf dem Weg schon zwei getrunken. Wir hatten zum Glück noch Ananassaft und den Orangensaft vom Morgen.
Als ich meine Socken auszog erschreckte ich mich, denn meine Haut war rot und hatte viele kleine Blasen um den Knöchel herum. Die Haut brannte auch. Aber Dr. Google hatte schnell eine Antwort. Es war die Wanderkrätze. Die tritt meistens bei Sportlern (Fahradfahrern) auf, wenn sie sich überanstrengt haben. Dadurch platzen Kapillargefäße und verursachen die rötliche Verfärbung der Haut. Erst dachte ich an die Bärenklaue, aber die Bläschen waren zu klein.


Wir gingen schnell noch duschen und machten es uns auf der Terrasse gemütlich. Wir speisten und tranken Wein. Was für ein krönender Abschluß für diesen Tag. Wir waren schon ein bißchen stolz auf uns.
Es war schon dunkel. Thomas und ich saßen noch und schnatterten. Wir hörten wieder das Tier über das Dach laufen, machten uns aber keine Gedanken darüber. Plötzlich saß neben Thomas auf dem Geländer ein Tier. Es hatte die Größe einer Ratte und war grau. Wir erschreckten uns so dermaßen, dass wir aufsprangen und wie wild nach dem Tier suchten. Wir leuchteten mit unserer Taschenlampe in alle Ecken, doch wir fanden es nicht. Das Tier hatte sich wahrscheinlich genauso erschreckt wie wir uns. Wir waren zu kaputt um weiter darüber nachzudenken und verweilten noch mit einem Becher Wein und legten uns dann aufs Bett. Plötzlich war da wieder das Getrampel auf dem Dach, und siehe da, das kleine Tierchen kam ins Haus und lief über das andere Bett. Es war ein Siebenschläfer. So ein niedlicher Geselle. Auf dem Bett lag meine Mütze, die ich am Tag auf hatte und völlig durchgeschwitzt war. Der Siebenschläfer mochte wohl den Geruch und das Salz des Schweißes und leckte an der Mütze. Es ließ sich auch nicht von uns stören. Wir beobachteten das Tierchen noch eine Weile und machten dann das Licht aus.

Tag sechs
Für den heutigen Tag hatten wir keinen Plan. Thomas wäre gerne noch in der Gegend ein wenig gewandert. Doch hatte ich mich am Vortag bei unserem Marsch so die Schultern, den Nacken und den Hals verbrannt, obwohl ich Sonnencreme benutzt hatte, so dass ich die Sonne wirklich meiden mußte. Sie stach so auf der Haut. Meine Füße freuten sich auch über viel Ruhe.
Wir haben uns das Frühstück ausgiebig schmecken lassen. Wir hatten vom Vorabend noch Reste und konnten diese mit gutem Gewissen aufessen, da es am Abend richtiges Essen geben sollte. Heute hatte das Restaurant geöffnet. So chillten wir den ganzen Tag auf der Terrasse.



Um 19:00 Uhr öffnete das Restaurant. Ich hatte noch mein Schlafshirt an und kurze Hose. Thomas hatte sich jetzt auch nicht ausgehfein gemacht. So wie wir den ganzen Tag vor uns hinvegetierten gingen wir ins Restaurant. Als wir dort ankamen, merkten wir, dass wir nicht die richtige Kleidung gewählt hatten. Es schien so als würde sich in diesem Restaurant das gesamte gesellschaftliche Leben der Provinz versammeln. Die Frauen waren in schönen Kleidern gekleidet und die Männer in Hemd und Hose. Wir nicht. Als wir das Restaurant am ersten Tag sahen, dachten wir es wäre wie ein Bistro, und dort gibt es Pommes und ein platt geklopftes Stück Fleisch mit ein bißchen Salat dazu. Aber nein, es gab "belle cuisine". Wir hatten die Wahl nur ein Hauptgericht zu essen, oder nur die Vorspeise. Oder, man bestellte Vorspeise, Hauptspeise und den Nachtisch zusammen. Hätte man alles einzeln bestellt, wäre der Preis bei 54 € pro Person gewesen. Das Paket kostete pro Person 38 €. Als Vorspeise wählten wir den Mirabella-Salat. Mein Hauptgang war Kalbsfilet mit einer Pilzrahmsoße. Thomas bestellte sich Entrecôte. Zum Nachtisch hatte ich eine Panna cotta und Thomas Mirabelleneis. Das Essen war wirklich vorzüglich, um nicht zu sagen "aussergewöhnlich". Mit diesem Angebot hatten wir nicht gerechnet. Natürlich tranken wir dazu Weißwein.
Der Abend verging leider sehr schnell. Wir waren auch immernoch ziemlich kaputt vom Vortag. Wir legten uns nieder und verschwanden schnell im Traumland.
Tag sieben
Der Tag der Abreise war gekommen. Wir frühstückten auf der Terrasse und packten anschließend unsere Sachen. Um 11:30 Uhr holte uns das Taxi wieder ab und fuhr uns nach Culmont.

Dort angekommen hatten wir noch 20 Minuten Zeit bis der Zug nach Paris abfuhr. Da wir keinen Tabak und keine Zigaretten hatten, huschte Thomas schnell los und suchte einen Tabakladen. Er wurde zum Glück fündig. Wir hatten noch Zeit für genau eine Zigarette und dann fuhr der Zug schon ein. Die Fahrt nach Paris war beeindruckend. Die Architektur der Dörfer, die wir passierten, beindruckte uns sehr. Diese veränderte sich deutlich je näher wir Paris kamen. In Paris angekommen, wußten wir wieder mal nicht auf welchem Gleis der TGV fährt.

Kurz vor der Abfahrt stand es dann fest. Was uns wunderte war, dass die Tickets vorm Betreten des Bahnsteigs kontrolliert wurden. Dies kannten wir nicht. Es ging doch recht schnell, dass wir durch waren und unseren Wagon aufsuchen konnten. Mich faszinierte die schnelle Fahrt. Teilweise erreichte der TGV eine Geschwindigkeit von über 320 km/h. Was für ein Tempo. Alle Züge waren in Frankreich pünktlich, bis wir die Grenze nach Deutschland überschritten. Eine Baustelle nach der nächsten. Natürlich kamen wir mit Verspätung am nächsten Umsteigebahnhof an. In Karlsruhe hatte dann auch unser ICE Verspätung, was uns aber irgendwie egal war. Da wir nicht mehr umsteigen mussten, sondern durchfuhren nach Hamburg. Mein Plan war es im ICE im Bordrestaurant schön zu essen. Nachdem wir unseren Platz aufgesucht hatten verschwanden wir im Restaurant. Die Speisekarte ist vielversprechend. Die Bedienung kam schnell an unseren Tisch und wir bestellten, doch von dem was wir bestellten war nichts da. Also wählten wir was anderes. Auch das war nicht da. Da ist mir kurz der Geduldsfaden gerissen. Die Bedienung konnte ja nichts dafür, aber die hat meinen Frust abbekommen. Nachdem wir dann in der Speisekarte etwas gefunden hatten, was auch vorrätig war, entschuldigte ich mich beim Kellner. Schließlich kann dieser nichts für die ganzen Mißstände bei der deutschen Bahn. Ihm schien die ganze Situation sehr unangenehm zu sein, denn er lud uns dann auf einen Kaffee ein. Zu unserem Essen, wer ahnt es schon, bestellten wir Weißwein. Wir saßen drei Stunden im Restaurant und merkten nicht wie die Zeit verging.

Plötzlich war es dunkel draußen. Wir suchten unseren Platz wieder auf und freuten uns auf Hamburg. Es ging dann auch alles ziemlich schnell. Nachts 1:00 Uhr waren wir endlich zuhause. Unser kleiner Micky freute sich und zeigte dies mit einem lauten Miauen. Da wir noch so euphorisch und aufgekratzt waren verweilten wir die halbe Nacht noch auf unserer Terrasse und ließen den Urlaub Revue passieren.

Ich hoffe, dass ich Euch ein wenig erfreuen konnte mit dieser kleinen Geschichte.
Ich freue mich schon auf die nächste Reise mit Euch!
Euer Matthi 😘
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Hallo Matthias, danke für Fortsetzung deines Reisebericht. Die Wanderkrätze, dasselbe hatte Inga vor einigen Wochen. Die Bilder deines Beines kamen mir sehr bekannt vor. Das war aber auch eine heftige Tour. Du solltest dir mal überlegen ein Buch zu schreiben, Talent ist zweifellos vorhanden.
Heinrich