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Did I do that?

  • Matthias Blümel
  • 10. Aug. 2021
  • 7 Min. Lesezeit

Heute möchte ich mal über ein Thema schreiben, welches viele nicht interessiert, aber uns alle betrifft: "Der Klimawandel!"


Der DKK (Deutsches Klima Konsortium) hat in Zusammenarbeit mit 'Deutsche Meteorologische Gesellschaft', 'Deutscher Wetterdienst', 'Extremwetterkongress Hamburg', 'Helmholtz-Klima-Initiative' und 'klimafakten.de' einen Bericht mit "Basisfakten zum Klimawandel" herausgegeben. Diese Fakten sind in der Wissenschaft unumstritten.

Ich mache mir jetzt mal die Mühe und brösel diesen Bericht für jeden verständlich auseinander und trage die Fakten zusammen.


Grundlegend ist zu sagen, dass die Erde eine natürliche Hülle aus Spurengasen besitzt. Durch die Sonneneinstrahlung ankommt, aber nicht vollständig wieder abgestrahlt wird. Diese Strahlung verbleibt in Form von Wärmeenergie in der Atmosphäre. Diese Gase nennt man "Treibhausgase" und bewirken den "Treibhauseffekt". Dieser Treibhauseffekt macht die Erde erst bewohnbar. Ohne diese Gase wäre es durchschnittlich ca. -18°C kalt. Durch die Gase steigt die Temperatur um ca. 32°C an.

Diese grundsätzlichen Zusammenhänge sind seit mehr als 150 Jahren bekannt und unumstritten. Sie sind durch zahlreiche Experimente und Messungen belegt.

Fakt ist, dass der Mensch den Treibhauseffekt verstärkt.

Seit Beginn der Industriealisierung, vor mehr als 200 Jahren, nimmt die Konzentration von Treibhausgasen (Kohlendioxid, Methan, Lachgas) in der Atmosphäre zu. Zudem wurden und werden weltweit große Waldflächen abgeholzt oder abgebrannt und Moore trocken gelegt. Dadurch werden einerseits weitere Treibhausgase freigesetzt; andererseits gibt es weniger Waldflächen, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und binden können.

Das Klimasystem Erde ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Elemente, von Atmosphäre, Biosphäre, Landmassen, Ozeanen und Eismassen. Die einzelnen Komponenten tauschen ständig Energie. Durch den menschenverstärkten Treibhauseffekt ist im gesamten Klimasystem der Erde zusätzliche Energie vorhanden. Diese Überschuss-Energie verteilt sich aus der Atmosphäre auch in die anderen Teile des Klimasystems. Nur rund 1% der Überschuss-Energie verbleibt in der Lufthülle der Erde, etwa 93% fließt in die Weltmeere. Stagniert oder sinkt z.B. die Temperatur der Atmosphäre (wie es immer mal wieder und auch über einige Jahre hinweg vorkommt) und steigt gleichzeitig die Temperatur der Ozeane, dann erwärmt sich das Klimasystem dennoch insgesamt weiter.

Das Klima hat sich über die Jahrmillionen der Erdgeschichte vielfach verändert. Erdgeschichtliche Warm- und Kaltzeiten wurden vor allem hervorgerufen durch Änderungen in der Erdbahn um die Sonne und durch die Verschiebung von Kontinenten. Die daruch verursachten Veränderungen der globalen Temperatur laufen allerdings im Vergleich zur aktuellen Erwärmung extrem langsam ab - der kürzeste der Erdbahnzyklen hat eine Dauer von 23.000 Jahren.

Die vielfältigen Forschungen haben natürliche Ursachen für den aktuellen, sehr schnellen und steilen Temperaturanstieg seit Beginn der Industriealisierung ausgeschlossen. Er ist nur durch die menschengemachte Verstärkung des Treibhauseffektes erklärbar. Die Sonne z.B. kann nicht die Ursache der aktuellen globalen Erwärmung sein, denn seit etwa 50 Jahren nimmt ihre Leuchtkraft ab - während in diesem Zeitraum der stärkste Temperaturanstieg gemessen wurde.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Klimaforschung immer detailiertere Modelle des Klimasystems der Erde entwickelt. Diese haben bereits in den 1970er und 1980er Jahren die derzeit ablaufende Erwärmung korrekt vorher gesagt.

Der weltweite Temperaturanstieg bewegt sich heute in dem Korridor, den der Weltklimarat (IPCC) in seinem ersten Sachstandsbericht 1990 erwartet hat. Hingegen ist es nicht möglich (und dafür wurden sie auch nicht entwickelt), exakte Wettervorhersagen für die ferne Zukunft zu liefern.

Alle Komponenten des Klimasystems, also Ozean, Land, Atmosphäre, Biosphäre und Eismassen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erwärmt - und diese Erwärmung fand praktisch überall auf der Erde statt. Das rasante Tempo und die weltweite Gleichzeitigkeit des Temperaturanstiegs unterscheiden den heutigen menschengemachten Klimawandel von vorherigen natürlichen Veränderungen wie Eiszeit-Warmzeit-Zyklen oder der sogenannten Mittelalterlichen Warmzeit.

Die Luft an der Erdoberfläche hat sich bereits um rund ein Grad Celsius erwärmt. Ein solches Temperaturniveau gab es laut den verfügbaren paläoklimatischen Daten noch nie während der vergangenen 2000 Jahren und sehr wahrscheinlich auch nie während der gegenwärtigen Warmzeit (Holozän), die vor knapp 12.000 Jahren begann - also noch nie im Laufe der menschlichen Zivilisation.

Seit den 1980er Jahren war die Dekade wärmer als die vorherige und wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850. Alle zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen traten seit 1998 auf. 2019 war nach den Daten der US-Behörden NASA und NOAA weltweit das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und bereits das 43. Jahr in Folge, in dem die Mitteltemperatur an der Erdoberfläche über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lag.

Das Meereis rund um den Nordpol schrumpft. Sowohl das Eisvolumen in der Arktis als auch die dort mit Eis bedeckte Ozeanfläche sind seit Beginn der Satellitenmessungen 1979 stetig zurückgegangen. Sehr stark schwindet das mehrjährige und damit besonders dicke Eis, weshalb die verbleibende Eisfläche zusehends empfindlicher auf die Erderwärmung reagiert.

Der Eispanzer auf Grönland schwindet jedes Jahr um mehr als 250 Milliarden Tonnen. Das Tempo des Eisverlusts auf Grönland hat sich in den vergangenen Jahren stark beschleunigt.

Auch die Gebirgsgletscher schrumpfen. Die globale Gesamtmasse der Gebirgsgletscher hat seit 1980 deutlich abgenommen - im Durchschnitt verschwand seit dem eine Eisschicht von mehr als 20 Metern Dicke. Eine derartige Entwicklung hat es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben.

Seit dem Jahr 1900 sind die Meeresspiegel im weltweiten Durchschnitt bereits um 16 cm gestiegen, allein seit Beginn globaler Messungen per Satellit 1993 nahmen sie um etwa 9 cm zu. Ursache dieser Beschleunigung ist die immer stärkere Schmelze der Eispanzer in Grönland und der Antarktis.

Die Ozeane versauern und Korallen sterben. Die Entwicklung bedroht unter anderen zahlreiche kalkbildende Meereslebewesen wie Korallen, Muscheln oder Krebse. Grund dieser sogenannten "Versauerung" der Meere sind die vom Menschen verursachten Emissionen von Kohlendioxid; seit den 1980er Jahren haben die Ozeane etwa 20 bis 30 % davon aufgenommen. Wenn CO2 sich in Meerwasser löst, reagiert es mit Wasser und bildet Kohlensäure. Sinkt der menschengemachte Ausstoß von Kohlendioxid nicht, könnte der pH-Wert bis Ende des Jahrhunderts auf Werte fallen, wie sie seit mehr als 50 Millionen Jahren nicht mehr in den Ozeanen vorkamen. Korallen leiden außerdem sehr stark unter den steigenden Temperaturen des Meerwassers.

Fakt ist auch, dass die Wetterextreme stark zunehmen. Nehmen wir die erhöhte Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen. In manchen Gegenden sind Dürren häufiger und heftiger geworden, wie z.B. im Mittelmeerraum, in Westasien, vielen Teilen Südamerikas sowie eines Großteils Afrikas und Nordostasiens. Lokale Starkniederschläge werden weltweit intensiver. In Nordwest-Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten das Risiko von Flusshochwassern zugenommen.

Der Temperaturanstieg, veränderte Niederschlagsmuster und die Zunahme mancher Wetterextreme beeinträchtigen die Sicherheit der Lebensmittelversorgung.

Das Tempo des Temperaturanstiegs hat in Deutschland (wie auch weltweit) in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen.

Neun der Zehn wärmsten Jahre seit 1881 in Deutschland sind nach dem Jahr 2000 aufgetreten. Eine derart außergewöhnliche Häufung von Rekordjahren der Temperaturen ist nur durch die menschengemachte globale Erwärmung erklärbar.

In den 1950er Jahren gab es im bundesweiten Mittel pro Jahr etwa drei sogenannte "Heiße Tage". Im Zeitraum 1991-2019 stieg die Anzahl "Heißer Tage" bereits auf durchschnittlich 8,8 Tage. Demgegenüber nahm die mittlere Zahl der sogenannten "Eistage" im gleichen Zeitraum von 28 auf 19 Tage pro Jahr ab. In Hamburg z.B. gab es im Winter 2018/2019 erstmals seit Aufzeichnungsbeginn keinen einzigen Eistag.

Die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen in Deutschland hat sich verändert. Seit den 1990er Jahren kommt es zu einer massiven Häufung. 14 tägige Hitzeperioden von mindestens 30°C traten z.B. in Hamburg vor 1994 überhaupt nicht auf. Danach gab es dort allerdings schon fünf solcher Ereignisse.

Eine Folge des Klimawandels in Deutschland ist die Zunahme von Starkregenereignissen. Andererseits steigt auch die Zunahme aufeinanderffolgender Trockentage. Beides hat zur Folge, dass sich Gefahren wie Dürren und Überschwemmungen erhöhen. Die Jahre 2018/19 sind beispiellos für die vergangenen 250 Jahre. Seit 1776 hat es in Mitteleuropa keine zweijährige Sommer-Dürren dieses Ausmaßes gegeben.

Während dieser zwei extrem trockenen Jahre sanken z.B. die Wasserstände von Rhein und Elbe so stark, dass Binnenschiffe über Wochen oder gar Monate nur eingeschränkt oder gar nicht fahren konnten.

Weltweit führt der Temperaturanstieg zu einer Verschiebung der Klimazonen und damit zu tiefgreifenden Veränderungen der Verbreitungsgebiete von Pflanzen und Tieren.

Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen: Der sogenannte phänologische Frühling beginnt ca. zwei Wochen früher, der phänologische Herbst beginnt früher und dauert länger als vor einigen Jahrzehnten. Hingegen der phänologische Winter sich um ca 18 Tage verkürzt hat. Der Klimawandel bedroht auch die Artenvielfalt. Am stärksten betroffen sind Schmetterlinge, Weichtiere und Käfer.

Trockenstress durch geringere Sommerniederschläge und durch einen erhöhten Wasserbedarf aufgrund der höheren Temperaturen beschleunigen die Entwicklung von Schadinsekten.

Nach den Trockenjahren 2018 und 2019 waren bundesweit 285.000 Hektar Wald abgestorben - das entspricht mehr als der fünffachen Fläche des Bodensees.

Wegen des Temperaturanstiegs verändert sich die Artenvielfalt in den Seen, und es kommt häufiger zu Fischsterben und Algenblüten, die auch für badende Menschen eine Gesundheitsgefahr darstellen können.

Die Meeresspiegel steigen auch an den deutschen Küsten von Nord- und Ostsee. In Cuxhaven z.B. hat der Meeresspiegel seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereits um 40 cm zugelegt, in Travemünde um rund 20 cm. Folgen sind unter anderem höher auflaufende Sturmfluten.

Einige Elemente im Klimasystem ändern sich bei steigender Temperatur nicht allmählich, sondern sprunghaft. Die Wissenschaft hat mehr als ein Dutzend solcher sogenannten Kipp-Elemente identifiziert: Bei bestimmten Temperaturschwellen "kippen" sie, und eine Rückkehr zum vorherigen Zustand ist dann praktisch unmöglich. Z.B. der Eispanzer von Grönland, schmilzt er, sinkt die Oberfläche in wärmere Luftschichten und schmilzt noch schneller. Um dies zu stoppen und das Eis wieder zum Wachsen zu bringen bräuchten wir Temperaturen auf dem Niveau der letzten Eiszeit. Weitere Kipp-Elemente sind das Schmelzen des Antarktischen Eisschildes, die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes oder das Absterben tropischer Korallenriffe. Manche Kipp-Elemente verstärken die globale Erwärmung zusätzlich, weil sie weitere Treibhausgase freisetzen. Dies gilt etwa für das Tauen von Permafrostböden, wodurch riesige Mengen Methan oder Kohlendioxid freigesetzt werden können.



Der Bericht ist wirklich sehr interessant. Alles liest sich sehr logisch. Falls jemand noch mehr darüber lesen möchte kann dem obenstehenden Link folgen.


Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, gibt es doch tausende Hinweise auf einen Klimawandel, und der ist definitiv wissenschaftlich belegt.

Ich kann mich noch sehr gut an den Sommer 2018 erinnern. Monatelang hat es in Hamburg nicht geregnet und hier auf St. Pauli roch es wie in einem Pissoir, weil die Menschen wie im Mittelalter ihre Notdurft auf der Straße, anstatt in sanitären Einrichtungen verrichteten. Das war echt nicht schön. Und das wird jetzt öfter, viel öfter passieren. Alle die denken: "Ach, das werd ich sowieso nicht mehr erleben!". Täuscht euch nicht!

Mal ehrlich, dei FFF Bewegung wurde beschimpft und sich über sie lächerlich gemacht, sie haben doch aber Recht. Sicher gibt es den einen oder die andere, die mitgelaufen sind um nicht zur Schule zu gehen. Aber, Greta hat Recht und wir sollten den Hut vor ihr ziehen, dass sie es geschafft hat so vielen Menschen die Situation bewusst zu machen. Respekt, Greta!!!


Ich weiß, dass diese Thema nervt, aber schaut raus! Es nervt nicht, es ist da!


Euer Matthi

 
 
 

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